Haus der Europäischen Union

Bürogebäude

  • Foto © Manfred Seidl
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Bauen im Bestand, Renovierung

Die gesamte Bauaufgabe am Rande der Innenstadt und im UNESCO-Welterbe umfasste sowohl den Umbau des denkmalgeschützten Hauses am Schottenring sowie den Abbruch und Neubau der zwei mittleren in diesem Gründerzeitblock befindlichen Bauten. Der Neubau W35 betrifft die Lückenverbauung vis-à-vis der Börse und des Juridicums. Der Entwurf der Fassaden wurde maßgeblich durch den Kontext der Nachbargebäude und die unterschiedliche solare Ausrichtung beeinflusst.

Die südwestliche Fassade erhält durch den Einsatz von perforierten Aluminiumlamellen als Sonnenschutz eine geschlossenere Wirkung. Diese war gefordert, einerseits um das Alleinstellungsmerkmal der Transparenz des Juridicums (Architekt: Ernst Hiesmayr, 1984) nicht zu beeinträchtigen, andererseits um die Büroräume vor der tief stehenden Westsonne effektiv zu schützen. Die Fassade auf der Nordostseite hingegen hebt sich in ihrer Transparenz deutlich von der gegenüberliegenden historischen Börse ab. Das Resultat ist eine elegante Glasfassade mit zwischen den Isolierglasscheiben integrierten zarten Sonnenschutzlamellen. Das Tragsystem mit diagonalen Auskreuzungen zur Queraussteifung verläuft in den Fassadenebenen und zeigt die statische Wirkung sowie die dadurch ermöglichte Flexibilität des offenen Grundrisses.

Die Europäische Union besitzt die ersten drei Geschosse als „Haus Europa“ und nutzt die Transparenz als „Imageträger“. Das Erdgeschoss mit überdachtem Innenhof wird für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Die Innenhoffassaden weiten durch die Schrägstellung von 6,5 Grad den Hof optisch auf und sorgen für optimale Belichtungsverhältnisse an den hierhin orientierten Arbeitsplätzen. Im Dachgeschoss befinden sich drei Wohnungen der Luxusklasse, deren Dachterrassen Fernblick über Wien und die Innenstadt bieten.

Adresse:
Wipplingerstraße 35, , 1010 Wien, Österreich

Architektur:
Architekten Tillner & Willinger, Wien, Steffel Architekt ZT GmbH, Wien

Mitarbeit Architektur:
G. Schnetzer (Projektleiter), A. Uxa (Projektleiter), I. Koller, J. Struck, H. Achammer, T. Nussbichler, J. Stieger

Tragwerksplanung:
Gerhard Kuhn, Wien

Bauphysik:
Dorr - Schober & Partner Ziviltechnikergesellschaft mbH, Wien


Wettbewerb:
2004

Bauende:
2009

Bruttogeschossfläche:
11.400 m²